Alle sieben Meeresschildkrötenarten bedroht

Seit über 100 Millionen Jahren durchqueren Meeresschildkröten die Weltmeere. Sie sind perfekt an das Leben im Wasser angepasst. So können Meeresschildkröten beispielsweise den Kopf und die zu Flossen umgewandelten Extremitäten nicht mehr in den Panzer einziehen. Meeresschildkröten sind weltweit verbreitet und sowohl in Küstennähe, als auch auf hoher See anzutreffen. Sie verbringen ihr ganzes Leben im Meer, aber zur Eiablage müssen die Weibchen an Land kommen, um am Strand ein Nest zu graben, in dem sie ihre Eier ablegen.

Weltweit gibt es noch sieben Meeresschildkrötenarten, die alle vom Aussterben bedroht sind. Sie haben die Dinosaurier überlebt und Kontinentalverschiebungen getrotzt, doch heutzutage stehen sie vor Gefahren, die ihr Überleben ernsthaft in Frage stellen.

Gerade unser Lebensraum ist mit dem der Meeresschildkröten verknüpft, beispielsweise durch einen Strandurlaub, wenn wir Fisch essen oder eine Plastiktüte beim Einkaufen nutzen. Gerade Plastik kann den Meeresbewohnern viel zu oft zum Verhängnis werden, viele von ihnen sterben. Zudem landen Meeresschildkröten als ungewollter Beifang beim Fischen in den Langleinen und Netzen der Fischereiindustrie.

Helfen Sie mit, Meeresschildkröten weiterhin zu bewahren. Die AGA unterstützt verschiedene Projekte zum Schutz der Meeresschildkröten und ihrer Niststrände weltweit. In Deutschland, wie auch in den Projekten weltweit, kommt der Umweltbildung und Aufklärung eine große Bedeutung zu.

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Schutz von Niststränden

Die Niststrände sind für die Meeresschildkröten von besonderer Bedeutung, denn die Weibchen kehren zur Eiablage immer an den Strand ihrer eigenen Geburt zurück.

Nach der Eiablage beginnt die Meeresschildkröte damit, das Nest zu schließen. Mit den Hinterflossen schaufelt sie dazu Sand in die Nestöffnung, presst den Sand fest und fängt gleichzeitig an, mit den Vorderflossen losen Sand nach hinten zu werfen. Damit tarnt die Meeresschildkröte das Nest, denn sie bedeckt damit nicht nur sich selbst mit Sand, sondern auch das Nest und die Umgebung.  Anschließend kehrt die Meeresschildkröte zurück ins Meer. Ihre Eier bleiben je nach Art um die 60 Tage im Nest vergraben und werden von der Sonne ausgebrütet.

Wenn die Spuren im Sand verschwunden sind, ist das Nest nicht mehr zu entdecken. Das ist ein wichtiger Schutz vor tierischen Nesträubern, aber leider führt dies dazu, dass Touristen am Strand immer wieder - auch unabsichtlich - Nester zerstören.

So werden Liegestühle, Sonnenschirme und andere Gegenstände schnell zu unüberwindbaren Hindernisse für die Schildkröten und ihren Nachwuchs. Schildkrötenbabys verfangen sich auf ihrem Weg ins Meer immer wieder in leeren Bechern oder Plastiktüten. Der Müll wird nicht nur im Meer, sondern auch am Strand zur Todesfalle für die Reptilien.

Deshalb setzt sich die AGA unter anderem für den Schutz der Niststrände der Meeresschildkröten ein. So werden in verschiedenen Projektregionen Strandsäuberungsaktionen durchgeführt oder z.B. Wildhüter unterstützt, die die Meeresschildkröten und ihre Nester schützen.

Sie können diese wichtige Arbeit beispielsweise durch die Übernahme einer Teilpatenschaft für das Nest einer Meeresschildkröte unterstützen. Weitere Möglichkeiten, wie Sie die bedrohten Meeresreptilien schützen können finden Sie hier.

Die lokale Bevölkerung, aber auch Touristen, werden mittels speziellen Umweltbildungsmaßnahmen über die Bedeutung der Meeresschildkröten und ihrer Niststrände aufgeklärt. Es wird zudem aufgezeigt, wie wir uns die Strände mit den Schildkröten teilen können und welches Verhalten zu ihrem Schutz beiträgt.

Tragen auch Sie mit dem richtigen Verhalten am Niststrand zum Schutz der Meeresschildkröten bei.

  • An einem Niststrand dürfen keine Löcher, beispielsweise für Sandburgen, gegraben und auch keine Sonnenschirme in den Sand gesteckt werden. Dabei könnte sonst ein Nest ausgraben oder mit dem Schirm ein Ei im Nest beschädigt werden. Selbst wenn nur ein Ei beschädigt wird, kann das ganze Nest durch die auslaufende Flüssigkeit vergammeln.
  • Das Befahren des Strandes mit Fahrzeugen, wie beispielsweise Quads, kann den Sand über dem Nest so stark zusammenpressen, dass das Nest beschädigt wird oder sich die kleinen Schildkröten nicht durch die feste Sandschicht graben können.
  • Künstliche Lichtquellen wie Hotelbeleuchtungen und Straßenlaternen irritieren die Meeresschildkrötenweibchen bei ihrem mühsamen Weg zur Eiablage am Strand. Auch die frisch geschlüpften Schildkrötenbabys werden durch die Beleuchtung gefährdet, denn sie orientieren sich in der Natur am Licht (dem Mond, der sich auf der Wasseroberfläche spiegelt), um den Weg ins Meer zu finden. Künstliche Beleuchtung kann sie in die falsche Richtung leiten. Besuchen Sie deshalb nachts keine beleuchten Bars am Strand und bitten Sie Ihr Hotel, ggf. die Beleuchtung in Strandnähe abzuschalten oder abzuschirmen.
  • Auch Menschen, die am Strand einen Spaziergang machen oder eine Party feiern, können die Tiere stören und vertreiben.


Ganz wichtig

Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Strandurlaub, ob es sich um einen Niststrand von Meeresschildkröten handelt. Halten Sie am Strand Ausschau nach Hinweistafeln und bitte beachten Sie die dort genannten Verhaltensvorschriften.


Bei einer Begegnung im Meer beachten Sie bitte:

Meeresschildkröten müssen zum Luftholen immer wieder an die Wasseroberfläche auftauchen. Wenn sie auf dem Weg an die Oberfläche erschreckt werden, dann tauchen sie oft verängstigt wieder ab, und haben dann vielleicht nicht mehr genug Luftreserven, um rechtzeitig wieder auftauchen zu können. Deshalb halten Sie bitte beim Tauchen, Schnorcheln, Schwimmen oder einer Bootsausfahrt immer ausreichend Abstand zu Meeresschildkröten, denn diese sind sehr schreckhaft.

Was passiert mit ungewünschtem Beifang der Fischerei?

Jedes Jahr werden Tausende Meeresschildkröten von Fischern "versehentlich" gefangen. Sie geraten in deren Netze oder bleiben an den Angelhaken hängen. Die ohnehin schon vom Aussterben bedrohten Meeresreptilien werden durch diese Verluste weiter gefährdet.

In den meisten Fällen stellen die Meeresschildkröten unerwünschten "Beifang" dar - also Tiere, die durch nicht-selektive Methoden beiläufig mitgefangen werden. Gelegentlich werden sie aber auch als willkommene zusätzliche Beute betrachtet und auf dem Schwarzmarkt verkauft. 

Oft ist die Nachfrage groß, da sie immer noch als Delikatesse gelten, auch wenn der Handel mit Meeresschildkröten in vielen Ländern, wie beispielsweise in Kenia eigentlich verboten ist. Die AGA setzt sich für eine nachhaltige Fischerei und die Reduktion von Beifang ein, um Meeresschildkröten zu schützen.

So hat eine Untersuchung in unserem Meeresschildkröten-Schutzprojekt in Watamu, Kenia, gezeigt, dass Beifang mit neuartigen Baumwollnetzen deutlich reduziert werden kann. So sind diese Netze u.a. im Gegensatz zu den im Wasser nahezu unsichtbaren Nylonnetzen für Schildkröten und andere Meeresbewohner besser sicht- und somit vermeidbar. Bis zu 76% des Beifangs an Meeresschildkröten können dank dieser Netze vermieden werden. Allerdings sind die Baumwollnetze deutlich teurer als Nylonnetze, die teils bereits verboten wurden.

Um zu gewährleisten, dass sich alle Fischer die teureren „schildkrötenfreundlichen“ Netze leisten können, fördert die AGA den Tausch der Netze. Sie sollen preislich für die Fischer erschwinglich werden.

Die Baumwollnetze sind in der Regel mehr als doppelt so teuer wie die illegal genutzten Netze. Dies wollen wir ändern, denn der verstärkte Einsatz der neuen „schildkrötenfreundlichen“ Baumwollnetze wird unzählige Meeresschildkröten davor bewahren, sich in Netzen zu verfangen und viel zu oft auch qualvoll zu verenden. Die Förderung der Baumwollnetze soll zudem mit weiteren Auflagen das umweltgerechte Verhalten der Fischer ausweiten und die konstruktive Zusammenarbeit mit ihnen intensivieren.

Rettung und Versorgung gestrandeter Meeresschildkrötenbabys

Durch starke Stürme am Westkap von Südafrika werden jedes Jahr, von März bis Juli, teilweise innerhalb nur weniger Tage, hunderte Meeresschildkrötenbabys komplett erschöpft an die Strände gespült oder treiben hilflos auf dem Meer. Sie sind auf unsere Hilfe angewiesen.

Wie alle Reptilien sind auch Meeresschildkröten wechselwarme Tiere, deren Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur abhängt. Geraten Meeresschildkröten in zu kalte Gewässer, unterkühlen und erstarren sie innerhalb kürzester Zeit. Auf diese Art bewegungsunfähig, sind sie der Willkür der Strömungen ausgeliefert. Eine Chance zu überleben haben sie nur, wenn schnelle Hilfe zur Stelle ist und die Tiere rasch medizinisch versorgt werden können.

Um dies zu gewährleisten, unterstützt die AGA die Two Oceans Aquarium Foundation (TOAF) bei der Rettung der gestrandeten Schildkröten am südafrikanischen Westkap. Jedes Jahr stranden hier hunderte Meeresschildkrötenbabys entlang der Küste. Neben Verletzungen, Dehydrierung und verschluckten, oft tödlichen Plastikteilen ist Unterkühlung einer der häufigsten Gründe für das Stranden der Schlüpflinge.

 

Meist wiegen die kleinen Schildkröten nur etwa 40-60 Gramm. Ein wichtiges Merkmal für den Gesundheitszustand der kleinen Tiere, ist Anzahl von Seepocken und Algen auf dem Panzer. Eine größere Anzahl lässt darauf schließen, dass die kleine Schildkröte länger getrieben ist und unfähig war, anderen Meerestieren auszuweichen.

Zuerst werden wir kleinen Schildkröten in eine Schale mit Süßwasser gesetzt, denn in der Regel sind sie dehydriert. Danach werden sie in einen Pool mit warmem Salzwasser gebracht, in dem sie weiter gepflegt werden.

Bis zu ihrer Auswilderung vergehen meist mehrere Monate. Die wichtige Arbeit in der Pflegestation können Sie mit der Übernahme einer Patenschaft unterstützen.

Ein Netzwerk aus Rettern ist notwendig

Ermöglicht werden die wichtigen Rettungsaktionen erst durch ein funktionierendes Netzwerk von engagierten ehrenamtlichen Helfern, entlang der Küste des Westkap, die gemeldete Schildkröten in Not abholen und schnellstmöglich in die Pflegestation in Kapstadt transportieren. Auch hier unterstützt die AGA die regelmäßig von der TOAF durchgeführten Aufklärungs- und Umweltbildungskampagnen in verschiedenen Gemeinden der Küstenregion. Um schnelle Hilfe für die Tiere zu gewährleisten, ist es wichtig, die Bevölkerung und auch Touristen über das richtige Verhalten aufzuklären, wenn sie eine an den Strand angespülte Schildkröte finden. So werden jährlich hunderte Menschen in zahlreichen Gemeinden aufgeklärt und während Schulungen in das Netzwerk von Schildkrötenrettern eingebunden. Auch um die 5000 Schüler werden jährlich bei Schulevents über den Meeresschildkrötenschutz aufgeklärt. Zusätzlich setzen wir uns mit Hilfe von aufgestellten Hinweistafeln dafür ein, dass den Tieren in ihrer Not adäquat geholfen werden kann.


Je mehr Menschen erreicht werden, desto mehr gestrandete, unterkühlte Schildkrötenbabys und weitere in Not geratene Meeresschildkröten können künftig rechtzeitig gerettet, gepflegt und wieder in die Freiheit entlassen werden.

Umweltbildung vor Ort: Bedrohte Arten kennen- und schützen lernen

In der Regel schützen wir nur, was wir kennen. Doch nicht nur in Deutschland sind vielen Kindern heimische Tier- und Pflanzenarten und ökologische Zusammenhänge bereits fremd geworden. Dies gilt oft auch für die Kinder in unseren Projektregionen. Aus diesem Grund setzt sich die AGA in Deutschland und ihren weiteren Projektregionen für verstärkte Umweltbildungsarbeit ein. Schwerpunkt bilden dabei projektbezogene Umweltbildungsprogramme. 

Im Rahmen der Meeresschildkröten-Ausstellung mit Umweltbildungsbegleitprogramm lernen die Kinder ein Artenschutzprojekt der AGA kennen. Es geht um den Schutz der Meeresschildkröten und Agathe, das Schildkröten-Maskottchen, führt die Besucher durch die Ausstellung. So lernen die Kinder die Lebensbedingungen der Tiere kennen. Sie erfahren auch, warum Meeresschildkröten vom Aussterben bedroht sind und wie jeder einzelne von uns zu ihrem Schutz beitragen kann, direkt beim Urlaub am Niststrand, aber auch zu Hause in Deutschland.

Die Meeresschildkröten-Ausstellung, bestehend aus 10 Banner-Displays, kann bei der AGA z.B. von Schulen, Umweltgruppen und anderen Interessierten ausgeliehen und im Unterricht oder z.B. Aktionstagen eingesetzt werden. Neben einer deutschen Version kann auch eine türkisch-deutsche Version ausgeliehen werden. Hinzu kommen weitere Materialien, die eine Hilfestellung für die Durchführung eines Begleitprogrammes bieten. Der Aktionsleitfaden ermöglicht es auch fachfremden Personen, die die Ausstellung zeigen möchten, ein entsprechendes Umweltbildungsbegleitprogramm, mit beispielsweise Spiele sowie Bastel- und Malaktionen, durchzuführen. Die Meeresschildkröten-Ausstellung der AGA wurde als Beitrag zur UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.

Haben Sie Interesse die Meeresschildkröten-Ausstellung auszuleihen? Dann melden Sie sich bitte bei uns (Telefon:  07141-9568131 oder E-Mail: info(at)aga-artenschutz.de). Die Dauer der Buchung wird individuell festgelegt. Die Banner-Displays können vom Entleiher selbst durch ein einfaches Stecksystem auf- und abgebaut werden. Die Ausleihe der Ausstellung ist kostenlos. Lediglich die anfallenden Kosten für den Paket-Versand sind durch den Entleiher zu tragen. Zudem haftet der Entleiher bei Beschädigung der Ausstellung und übernimmt in diesem Fall die Wiederbeschaffungskosten der beschädigten Teile/Banner.

Auch international ist die Meeresschildkröten-Ausstellung der AGA in verschiedenen Projekten im Einsatz – jeweils in einer angepassten Landesversion. Den Anfang hierzu machte eine kenianische Version, die wir im Januar 2016 an unseren Projektpartner in Watamu übergeben konnten. Es folgten Ausstellungen für Projektpartner in Nigeria und Costa Rica sowie eine türkisch-deutsche Version. Auch für unseren Projektpartner auf Sri Lanka konnten wir, dank der Förderung durch den Hand in Hand-Fonds der Deutschen Umwelthilfe e.V. und Rapunzel Naturkost GmbH, eine jeweils angepasste Version unserer Ausstellung auf englisch und singhalesisch erstellen. Seit 2018 ist in Zusammenarbeit mit der Turtle Foundation eine portugiesische Version auf den Kap Verden im Einsatz. Danach folgte eine Ausstellung für die Türkei und 2020 für Mexiko.

Photo-Identifikation – Nicht-invasives Monitoring schützt Meeresschildkröten

Der Watamu-Malindi Marine National Park ist nicht nur eines der wichtigsten Nistgebiete für Meeresschildkröten in Kenia, sondern bietet den Tieren durch seine vielfältigen Habitate wie Korallenriffe, Lagunen, Seegraswiesen und Mangrovenwälder zudem Lebensraum, Nahrung und Unterschlupf. Vor allem Gebiete wie Mida Creek und Turtle Bay werden von verschiedenen Meeresschildkrötenarten intensiv genutzt.

Um gezielte Schutzmaßnahmen für die bedrohten Meeresreptilien umsetzen zu können, sind zunächst umfassende wissenschaftliche Daten nötig. Allerdings liegen für das gesamte Gebiet bisher hauptsächlich Informationen zu denjenigen Meeresschildkröten vor, die bei der Eiablage an Land registriert wurden und dabei eine Markierung - ein sogenanntes Tag - erhalten haben, oder die als Beifang in einem Fischernetz landeten. Dagegen weiß man zu jungen oder männlichen Tieren sowie Vertretern der Arten, die nicht im Nationalpark nisten, noch kaum etwas. Denn diese kommen nicht an Land und werden im Rahmen des regulären Strand- und Nistmonitorings nicht erfasst.

Um auch zu diesen Meeresschildkröten wichtige Daten zu erhalten, setzen die AGA und das Team von Bahari Hai auf das Monitoring im Wasser mittels Photo-Identifikation (Photo-ID) einzelner Tiere. Photo-ID ist eine Methode, mit der anhand einzigartiger Merkmale individuelle Tiere identifiziert werden können – wie mit einem Fingerabdruck. Bei Meeresschildkröten ist dieser Fingerabdruck eine einzigartige Kombination aus Größe, Form und Anordnung der seitlichen Muster im Gesicht. Erforderlich sind lediglich seitliche Fotoaufnahmen der Meeresschildkröten. Die Fotos werden in eine Datenbank hochgeladen und ausgewertet. Je mehr Fotos zusammengetragen werden, desto aussagekräftiger sind die Daten.

Diese Daten helfen, ein besseres Verständnis der Meeresschildkröten in Watamu und entlang der kenianischen Küste zu schaffen, Populationsgrößen und -strukturen abzuschätzen, Aufenthaltsorte und Wanderungsbewegungen der Tiere nachzuvollziehen sowie Aussagen zu Nistaktivitäten zu machen. Die Zusammenarbeit mit anderen Projekten und Organisationen sowie Tauchschulen in der Region und entlang der kenianischen Küste trägt dazu bei, ein großes Gebiet abzudecken und ein umfassendes Bild von der Habitatnutzung der Meeresschildkröten zu erhalten. Die gewonnenen Erkenntnisse sind essenziell, um effektive Schutzmaßnahmen der Tiere und ihrer Lebensräume zu entwickeln und umzusetzen.

Die Photo-ID bietet einige Vorteile: Es handelt sich um eine nicht-invasive Methode, d.h. ein direkter Kontakt mit den Schildkröten ist nicht nötig. Die Tiere werden somit kaum gestört. Zudem ist die Photo-ID einfach und ohne viel Training umzusetzen. Sie eignet sich deshalb auch sehr gut, um sogenannte „Citizen Scientists“, z.B. Touristen oder interessierte Taucher und Schnorchler, zu involvieren, deren Fotos ebenfalls in die Datenbank einfließen können. Um Beteiligte für ein respektvolles und umweltgerechtes Verhalten beim Schnorcheln und Tauchen zu sensibilisieren, unterstützt die AGA ihre Kollegen vor Ort auch bei der Durchführung von Bildungs- und Aufklärungsaktivitäten.

Auch lokale Speerfischer, die geschickte Taucher sind, werden in das Projekt einbezogen. Sie können zudem als „Community Scouts“ die Idee des Projektes in die lokalen Gemeinschaften tragen und das Bewusstsein für den Meeresschildkrötenschutz in den Fischerdörfern stärken. Diese Mitarbeit bietet den Fischern eine wertvolle alternative Einkommensquelle.

Unterstützen auch Sie das PhotoID-Programm mit einer Spende. Als Dank für Ihre Unterstützung ab 50 Euro können Sie einer im PhotoID-Programm registrierten Meeresschildkröte einen Namen vergeben. Mehr Informationen wie Sie den Schutz der Meeresschildkröten unterstützen können finden Sie hier.

Das PhotoID-Programm wird unterstützt durch den Zoologisch-Botanischen Garten Wilhelma in Stuttgart

Hannes Jaenicke - Im Einsatz für Meeresschildkröten

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Mit einem Klick auf das Bild gelangen Sie zum Video von Hannes Jaenicke über die AGA
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Hannes Jaenicke (re) mit Kahindi Changawa (li) in Watamu © Birgit Braun, AGA

Von der Wirksamkeit unserer Arbeit zum Schutz der Meeresschildkröten zeigt sich auch der bekannte Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaenicke begeistert. Zu Dreharbeiten für eine neue Folge seiner preisgekrönten ZDF-Reihe „Im Einsatz für ...” hat er das Meeresschildkröten-Schutzprojekt der AGA im kenianischen Watamu besucht und vor Ort Gespräche mit Fischern sowie dem Kenya Wildlife Service geführt. Interessiert hat sich Hannes Jaenicke die schildkrötenfreundlichen Netze zeigen lassen, die wir im Rahmen unserer erfolgreichen Netztauschaktion verteilt haben.

 

Hannes Jaenicke über unsere Projektarbeit:

"Ich habe das Meeresschildkröten-Schutzprojekt der AGA in Kenia besucht und konnte mir die fantastische Arbeit vor Ort ansehen.  Der ganzheitliche Projektansatz, der neben den Meeresschildkröten auch die lokale Bevölkerung einbezieht, gibt tatsächlich Grund zum Optimismus.

Bitte unterstützen Sie die AGA - ich tue das seit Jahren mit Begeisterung!"

*Hannes Jaenicke

Die informative Dokumentation „Hannes Jaenicke: Im Einsatz für Meeresschildkröten“ kann jederzeit kostenlos in der ZDF-Mediathek angeschaut werden.

Schauspielerin Maria Ehrich zu Besuch bei den Meeresschildkröten

Maria Ehrich in Watamu
Maria Ehrich hilft einer Schildkröte

Um einmal aus der „durchgescripteten“ Filmwelt zu entkommen und mehr über sich selbst und das Leben zu lernen, erfüllte sich die  Schauspielerin Maria Ehrich Anfang 2018 einen großen Traum: Gemeinsam mit Manuel Vering, Journalist und Filmemacher, ging sie auf große Reise.

In 'Leaving the Frame' zeigen sie Reportagen über Menschen, die etwas in der Welt bewegen wollen. Sie bereisten 5 Länder, um die Kultur, das Land und die Bewohner kennenzulernen sowie deren Geschichten zu erzählen. Während ihrer Reise durch Kenia haben sie unser Meeresschildkröten-Schutzprojekt in Watamu einige Tage besucht und unsere Kollegen bei der Arbeit begleitet. Sie haben bei der Rettung von Schildkröten geholfen und sind nicht nur von den Meeresreptilien begeistert, sondern auch von der Projektarbeit. 

Die UmweltDruckerei unterstützt den Schutz der Meeresschildkröten

die UmweltDruckerei unterstützt Meeresschildkroeten in Watamu
Dr. Kevin Riemer-Schadendorf von der UmweltDruckerei im kenianischen Malindi-Meeres-Nationalpark. dieUmweltDruckerei unterstützt seit Jahren den Schutz der Meeresschildkröten.

„Seit meinem Aufenthalt im Meeresschildkröten-Schutzprojekt der AGA in Watamu (Kenia) weiß ich um deren Schutzbedürftigkeit.

Um die ökologische Fragilität der Reptilien in Zahlen zu verdeutlichen: Weibliche Meeresschildkröten legen rund 100 Eier, aber nur, wenn der Strand menschenleer, ruhig und dunkel ist. Die Eier und Jungtiere sind anschließend vielen Risiken ausgesetzt: Von der menschlichen Plünderung der Gelege über Vögel und Krabben am Strand bis zu Raubfischen im Meer. Folglich entwickelt sich von gut 1.000 Eiern nur durchschnittlich ein einziges zu einer ausgewachsenen Meeresschildkröte. Es bedarf also durchschnittlich 10 Gelege, damit eine Meeresschildkröte das geschlechtsreife Alter erreicht. Und da diese sich nicht selbst fortpflanzen kann, bedarf es noch einmal 10 Gelege für den entsprechenden Zeugungspartner. Die Geschlechtsreife erreichen die Meeresschildkröten, je nach Art, jedoch erst zwischen 10 und 40 Jahren. Ein langer Zeitraum, in welchem dem Schildkrötenpaar neue Gefahren drohen: Schiffspropeller, Fischereinetze und Plastikabfall.

Jede Meeresschildkröte muss daher geschützt werden, um ihre Art auf Dauer zu erhalten."

Zitat: Dr. Kevin Riemer-Schadendorf von der UmweltDruckerei.

Mehr über die Unterstützung erfahren Sie im Blog der UmweltDruckerei.

Helfen Sie mit Ihrer Spende, Meeresschildkröten zu schützen!

Mit Ihrer Spende können wir u.a. wichtige Niststrände - die Kinderstuben der Meeresschildkröten - schützen, so dass die kleinen Schildkrötenbabys sicher das Meer erreichen. Zudem helfen Sie uns, nachhaltige Fischereimethoden zu fördern und den Beifang von Meeresschildkröten zu vermeiden.

Mit einer Projektpatenschaft oder einer Patenschaft für eine Meeresschildkröte unterstützen Sie unsere wichtige Arbeit zum Schutz der Meeresschildkröten mit einer regelmäßigen Spende ab 8 Euro im Monat.

Gerne können Sie mit einer einmaligen Spende von 30 Euro auch eine Patenschaft für ein Nest einer Meeresschildkröte übernehmen oder mit einer einmaligen Spende von 50 Euro einer Meeresschildkröte einen Namen geben.

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