In Namibia werden mehr Geparde von Betreibern von Jagdfarmen getötet als von Rinder- bzw. Nutztierfarmern. Das Land ist von Zäunen durchschnitten und besonders Jagdfarmen beanspruchen große Areale. Warzenschweinen, Stachelschweinen und Erdferkel lassen sich von diesen Zäunen aber nicht abschrecken und graben sich gerne darunter hindurch, um auf die Farmen zu gelangen. Durch diese Tunnel entwischen allerdings auch immer wieder wertvolle Tiere der Jagdfarmen. Des Weiteren gelangen so auch Raubkatzen wie Leoparde und Geparde auf die Farmen, um dort zu jagen. Für die Farmbesitzer bedeutet dies oftmals große Verluste. Um den Verlust von Wildtieren auf umzäunten Farmen zu reduzieren und somit den Konflikt zwischen Jagdfarmern und Raubtieren zu entschärfen, ist der Einbau von Schwingtoren ein effektives Mittel.
Schwingtore wurden beim Cheetah Conservation Fund (CCF) entwickelt und getestet. Sie funktionieren ähnlich wie Tierklappen für Wohnhäuser. Einerseits erlauben sie, grabenden Tieren durch die Klappen im Zaun auf die Farmen zu gelangen, auf der anderen Seite halten große Raubtiere die Zäune für intakt, wodurch sie daran gehindert werden, auf das Farmgelände zu gelangen.
Die Schwingtore sind eine zuverlässige und kostengünstige Technik für Betreiber von Jagdfarmen. Werden sie richtig platziert helfen sie dabei, Raubtiere auf nicht tödliche Weise zu kontrollieren.
Allerdings schneidet das Einzäunen großer Landabschnitte die Geparde von ihrem natürlichen Lebensraum ab und ist somit keine sinnvolle Langzeitstrategie. Eine friedliche Koexistenz von Mensch und Raubtieren auf demselben Land kann z.B. durch sogenannte Conservancies (kommunale Hegegebiete) möglich gemacht werden. Diese ermöglichen den Wildtieren sich ohne Zäune frei zu bewegen. Nachbarfarmen und Landbewohner verwalten ihre Ressourcen und die darin lebenden Raubtiere gemeinsam in größeren Ökosystemen.