Jedes Jahr stranden am Westkap an der südafrikanischen Küste von März bis Juli zahlreiche Meeresschildkrötenbabys. Viele von ihnen werden erschöpft an die Strände gespült oder treiben hilflos auf dem Meer. Neben Verletzungen, Dehydrierung und verschluckten, oft tödlichen Plastikteilen ist Unterkühlung einer der häufigsten Gründe für das Stranden der Schlüpflinge.
Eine Chance zu überleben haben sie nur, wenn schnelle Hilfe zur Stelle ist und die Tiere rasch medizinisch versorgt werden können. Grundvoraussetzung für erfolgreiche Rettungsaktionen ist ein funktionierendes Netzwerk entlang der Küste. Die AGA setzt sich zusammen mit ihren Partnern der TOAF dafür ein, mittels Aufklärung, Beschilderung und speziellen Workshops, ein solches Netzwerk aufzubauen. So konnten im vergangenen Jahr, nicht zuletzt aufgrund des Netzwerkes, 350 Schildkröten gerettet und versorgt werden.
Meist wiegen die kleinen Meeresschildkröten nur etwa 40-60 Gramm. Manchmal sieht man schon auf den ersten Blick, dass die Tiere große Probleme haben. Ein wichtiges Merkmal kann zum Beispiel die Anzahl von Seepocken und Algen auf dem Panzer der kleinen Tiere sein. Eine größere Anzahl lässt darauf schließen, dass die kleine Schildkröte länger getrieben ist und unfähig war, anderen Meerestieren auszuweichen. Das professionelle Team der Auffangstation findet für jeden ihrer Patienten die passende Behandlung. Ob Bewegungstherapie oder die Ausbalancierung mit Gewichten, bis hin zum Inhalieren. Die Therapie wird speziell auf die jeweiligen Bedürfnisse der Tiere angepasst. Bis zu ihrer Auswilderung vergehen oft mehrere Monate.